„Es hat schon vor „Inferno“ Punkbands in Augsburg gegeben, wie „Skandal“, „Stalinorgel“ und „Ameisensäure“. Man hat mitgekriegt, was woanders los war, wollte selber auch was machen, und in Augsburg haben einige mitgezogen. Wobei wir mit „Inferno“ dann in Augsburg gar nicht den Erfolg hatten wie in Europa, den USA, Brasilien, Mexiko und Japan. Dort waren wir wirklich mehr angesagt als in der eigenen Stadt. Wir waren damals mit der Regierung, überhaupt mit allem nicht einverstanden. Und Musik haben wir gemacht, um Aggressionen abzubauen – vielleicht schon auch mit Blick darauf, dass irgendwer darüber nachdenkt und in Zukunft irgendwas besser macht. Aber es waren die 80er Jahre, die Zeit des Kalten Kriegs, als man nicht wusste, ob es nicht jeden Augenblick kracht zwischen Ost und West. Und dann wäre es eh vorbei gewesen. Wir haben für den Tag gelebt. Live fast, die young – das Morgen war egal. Im Nachhinein holt uns das jetzt ein. Ich meine: Hätten wir doch damals daran gedacht, dass es mal ein Morgen, ein Übermorgen geben wird. Die Punkszene war ziemlich smart, aber was mit der Umwelt passiert, hatten da auch nur die wenigsten auf dem Schirm. Das war schon in den 80er Jahren ein Problem, das keiner sehen wollte.“

Howie war von 1981 bis 1990 Sänger der Augsburger Punkband „Inferno“, die zu den Aushängeschildern des deutschen Hardcorepunk gehörte und international Erfolge feierte.

Brechtnacht
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„No Future“ lautete das Motto der Punks der späten 1970er und frühen 1980er-Jahre. Ihre Ablehnung galt sowohl der bürgerlichen Spießerexistenz wie den falschen Versprechen der Hippies. Als ihre Haltung zur Pose verkam, erneuerte sich die Form, indem sie sich in anderen Musikrichtungen (von Jazz bis Techno) fortsetzte. Der Sound keiner Zukunft heißt Post-Punk. Ihn gilt es in all seinen Ausformungen zu entdecken.

Mulatu Astatke (Äthiopien)

© Alexis Maryon

Klavier, Orgel, Vibraphon und Perkussion bilden das instrumentale Fundament des Ethio-Jazz, einer Mischung aus Pop, modernem Jazz, traditioneller äthiopischer Musik, lateinamerikanischen Rhythmen, karibischem Reggae und Afro-Funk. Mulatu Astatke hat ihn erfunden. Jim Jarmusch hat ihn wiederentdeckt. Hip-Hop-Künstler wie Nas, Damian Marley, Kanye West, Cut Chemist ließen sich davon inspirieren.

What Are People For? (München)

WAPF? ist eine seltene Kombination aus zeitgenössischer Punk-Energie, unwiderstehlichem Groove, absurd-trockenem Humor und verblüffender Kreativität. Sie haben die Kraft, mit ihrer Musik eine Party zu zünden, deine Arme erhoben und aus deinem Mund kommend: WAPF? WAPF? WAPF?

NOUT featuring Mats Gustafsson (Frankreich / Schweden)

© Südtirol Jazzfestival/Silvia Giovanelli

Mit Flöte, Harfe und Schlagwerk erkundet das Trio NOUT die Grenzen von Jazz und Noise. So entsteht explosiver Punk-Jazz: rebellisch, genussvoll und intelligent. NOUT treten mit einer Legende des europäischen Free Jazz auf: Mats Gustafsson.

Güner Künier (Berlin)

© Andie Riekstina

Zwischen Post-Punk, Riot Grrrl, Anadolu Rock und Synthwave entwickelt die Berliner Musikerin Güner Künier ihren ureigenen Stil. Dabei verbindet sie türkische und englische Lyrics.

Das Format

Das Format. Foto: Manuel Nieberle

Das Format. Ein Trio. Postpunk mit Noisewellen ohne Schnörksel. Es ist laut und das tut gut. Schlagzeug und Bass lassen das Herz rasen, die Rückkopplung zieht einem die Füße weg und die geraden Lyrics machen den Kopf frei. Zwischen “Idles” und “Fontaines DC” – irgendwie No-Future, aber in unsere Zeit gefallen. Ein Soundgewebe, das entspannt losfährt und am Ende nicht mehr bremst.

Isokratisses (Griechenland)

© Michael Papazoglou

Die sieben Sängerinnen pflegen eine Tradition des mehrstimmigen Gesangs, die in den griechisch-sprachigen Bergdörfern Südalbaniens und im Norden Griechenlands über Generationen weitergegeben wurde, nun aber droht vergessen zu werden. Dem stellen sich Isokratisses entgegen.

Kalte Hand (Augsburg)

© Lilian Mayer

Dystopischer Post-Punk und 80er Wave aus Augsburg, gegründet Ende 2022, mit Tobias Seitz (Bass, Vox), Björn Fass (Drums, Vox) und Julian Riegel (Gitarre, Vox).

Lob der Negativität: Gespräch mit Diedrich Diederichsen

Diedrich Diederichsen © Jens Koch

Poptheoretiker Diederich Diederichsen empfängt zum Talk. Thema ist die Geste der Verneinung, die zur DNA des Punk gehört. Welche produktive Kraft liegt in der gegenwärtigen historischen Situation in der Negativität?

Brechtnacht: NO FUTURE
Konzerte

  • 1.3.2024:
    20.00 Uhr Isokratisses (EG)
    20.20 Uhr Kalte Hand (EG)
    20.30 Uhr NOUT feat Mats Gustafsson (OG, Big Stage)
    21.00 Uhr What People are for (EG)
    22.00 Uhr Isokratisses (EG)
    22.00 Uhr Mulatu Astatke (OG)
    22.45 Uhr Güner Künier (EG)
    23.30 Uhr DAS FORMAT (EG)
    ab 00.30 Uhr stayfm Aftershow-Party mit "TSV Projektförderung e.S. präsentiert Darmstadt Express (Augsburg)

    Stand: 16.2.2024. Das ursprünglich angekündigten Konzerte von Friends of Gas und Yao Bobby & Simon Grab entfallen. Stattdessen spielen die Bands "What People are for" und„Das Format“.
    Änderungen vorbehalten.
  • Einlass: 18.30 Uhr
  • Ort: Brechts Kraftklub

Brechtnacht: NO FUTURE
Lob der Negativität

Gespräch mit Diedrich Diederichsen (Moderation: Julian Warner)

  • 1.3.2024, 19.00 Uhr
    Einlass: 18.30 Uhr
  • Ort: Brechts Kraftklub
  • Tickets: VVK 17-19 Euro, AK 19-21 Euro

Kuratiert von Girisha Fernando und Julian Warner.

Die Brechtnacht: NO FUTURE wird unterstützt vom Bezirk Schwaben

Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg.

Kulturamt der Stadt Augsburg
Brechtbüro
Bahnhofstraße 18 1/3a
D-86150 Augsburg
brecht(at)augsburg.de
+49 821 32434270

Partner

Hauptsponsor

Das Literaturprogramm wird realisiert mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Das Gastspiel der Moda Sahnesi wird unterstützt vom Goethe-Institut.

„Zur Poesie und Praxis des Trainierens - Lyrik-Werkstatt, Vortrag und Lesung“ ist Teil des Projekts „Halbzeiten“ von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), des Günter-Grass-Hauses (Lübeck) und des Brechtfestival Augsburg. Gefördert durch die Stiftung Fußball & Kultur EURO 2024 gGmbH aus Bundesmitteln auf Beschluss des Deutschen Bundestags. „Halbzeiten“ ist ein offizieller Beitrag zum Kunst- und Kulturprogramm zur UEFA EURO 2024TM.

BRECHT BREAKS! und BRECHT BITES! werden ermöglicht durch die Stabsstelle Kulturelle Bildung/MEHR MUSIK!. Gefördert durch den Kulturfonds Bayern/Bildung, die Arno-Buchegger-Stiftung.

Die Brechtnacht: NO FUTURE sowie die Türkischen und Bayerischen Tänze werden gefördert vom Bezirk Schwaben.

Community Arts Lab Augsburg (CALA) ist ein Projekt von Julian Warner in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Finanziert durch den Fonds Darstellende Künste.

Brechts Kraftklub wird realisiert mit freundlicher Unterstützung der Firma Segmüller.

Partner für Sportgeräte in Brechts Kraftklub ist Sport Tiedje.

„Memoria“ wird unterstützt von der S. Fischer Stiftung

Medienpartner

Wir danken unseren Kooperationspartnern